Plattformüberlegungen
als P2P Neuling

Veröffentlichungsdatum: 28.11.2025

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Hallo liebe Community,

ich (Alex) bin in Telegram recht aktiv, wie ich meine und dadurch habe ich hier und da auch Kontakte zu neuen Investoren. Mir ist dabei aufgefallen, dass ich immer die gleichen Fragen stelle, weil Sie mich persönlich in der Plattformauswahl leiten. Diese Qualität nutze ich auch gern für neue Investoren, um eben brutale Fehltritte zu vermeiden. Klar ist: P2P ist eine risikoreiche Anlageform und jeder ist für seine Anlageentscheidungen selbst verantwortlich. Ein Totalverlust des Geldes kann sehr, sehr schnell passieren, #scam.

Daher ist es mir wichtig, eine gewisse Qualität in den Gesprächen zu bieten und das entgegengebrachte Vertrauen nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Mein Ziel ist und war dabei der Einfachheit oder Bequemlichkeit wegen nie eine einzelne, binäre Frage, wie bspw. “Wo kriege ich die maximale Rendite?” oder “Wie kann ich P2P mit minimalem Risiko betreiben?” zu beantworten. Vielmehr soll es um eine sorgsam, abgewogene, aber informierte Entscheidung gehen, welche bei der Wahl einer neuen Plattform getroffen wird.

Durch besagte Chats fiel mir die konstante Wiederholung meinerseits und gleichzeitig oftmals die knappen, kurzsichtigen Antworten der Gesprächspartner andererseits auf. Daher dachte ich, dass ich dem Thema einfach mal einen Schreibtisch Beitrag widme. Solche Muster eignen sich immer gut zum Standardisieren und wenn man schon nicht Anlageempfehlungen aussprechen darf, dann kann man zumindest vor groben Schnitzern warnen.
Insofern nochmal: Euer Geld, eure Entscheidung, aber sucht gern direkten Kontakt. Wir wissen sicher auch nicht alles, aber wir haben etwas Wissen, etwas Erfahrung und damit eine Meinung. Im Falle von gut empfundenen Gesprächen dann gern unsere Werber-links nutzen - das kostet euch nichts und bringt uns gemeinsam etwas...

Jedenfalls und im Ernst: Durch die Konversation mit uns oder lesen dieses Posts entsteht ja hoffentlich ein gesteigerter Mehrwert, weil ihr eben eine Chance auf Verlustvermeidung habt, indem ihr eben nicht einfach jene Plattform mit dem höchsten Anmeldebonus nehmt. Es geht darum, eine für dich passende Plattform zu finden, denn Abwägen heißt eben seinen Weg zu gehen, wenn er gefunden ist, wissend um die Vor- und Nachteile. Es gilt ja nicht nur theoretisch und im “Vielleicht” zu agieren, sondern eben besagte Entscheidungen umzusetzen. 

Nun aber genug geschwafelt - was sind im Überblick meine Kriterien, wenn ich irgendwo einsteigen möchte. Ganz generell schaue ich zuerst auf die Folgenden bzw. frage meine Gesprächspartner nach ihrer Antwort:

1. Wunsch-Anlagedauer

2. Wunsch-Rendite

3. Auto-Invest vs. manuell

4. Rückkaufversprechen ja / nein

Darüber hinaus kann man sich noch etwas einengende Fragen stellen, wie bspw.:

5. Kreditklassen egal oder etwas spezielles

6. Regulierung gewünscht oder unwichtig

7. Zweitmarkt gewünscht oder unwichtig

8. Besonderer Ruf notwendig?

Auf diese Weise robbt man sich dann ans Ziel heran und gelangt über einen gedanklichen Entscheidungsbaum zum Ziel.

Damit ihr besser versteht, wie ich das meine, will ich noch ein paar detailliertere Worte zu den 8 Punkten spendieren. Meist sind die Punkte als ein Spektrum aufgebaut, wo man sich als Schieberegler verortet und das passt dann zu eurem Wunsch oder führt eben zum Ausscheiden der Plattform. 

Los gehts:

1. Die Anlagedauer ist insofern wichtig, weil es eben zwischen Tagesgeld und 10 Jahren alle möglichen Zeitfenster gibt. Während Tagesgeld oder 10 Arbeitstage noch gut vorstellbar ist, bis man sein Geld wiedersieht, sind es 2, 5 oder 10 Jahre eher nicht. Selbst wenn ihr jetzt sagt, dass 2 Jahre ja auch nur 720 Tage sind, ok, aber 5 oder 10 Jahre sicher nicht. Mir bspw. ist das alles zu lang. Ich fühle mich gut bis 1 Jahr, aber mein Invest sollte dann auch nicht weggesperrt sein, sondern über einen Zweitmarkt eine Chance auf Zugang haben. In Ausnahmefällen gehe ich auch mal bis 2 Jahre, wenn es bspw. Annuitätenrückzahlung gibt, wo Zinsen und Einlage entsprechend zurückkommen.

2. Geld soll ja mehr werden, sonst würden wir nicht investieren - insofern stellt sich die Frage, was im Kontext von P2P eine angemessene Rendite ist. Sind 5, 10 oder 15% oder sogar jenseits der 20 fair? - hier hilft ein Blick auf die Anlageklasse: in P2P geben wir Menschen Kredite, welche aus dem Bankensystem in irgendeiner Form rausgefallen sind. Es besteht also ein erhebliches Ausfallrisiko im Grundsatz und das muss vergütet werden. Gründe für das Herausfallen sind an der Stelle einfach mal egal. Für richtiges P2P, also keine Plattform mit suggeriertem Tagesgeldkonzept, habe ich für mich die 11 % als totale Untergrenze definiert, wobei es mir eigentlich erst ab 12 gut geht. Die Ausnahme von 11 greift bspw. für Kreditgeber, wie ITF.

3. Um sein Geld zu investieren, kann man manuell tätig werden oder nutzt einen sogenannten Auto-Invest. Mittlerweile ist es in P2P Branche so, daß der Auto-Invest eine Standardfunktion ist. Wie nützlich, also erleichternd, diese Funktion ist, hängt stark von der Kreditklasse und der Plattform ab. Je größer die Beträge der Kredite und je kleiner die Menge der Kredite, desto weniger nützlich ist es einen Auto-Invest als Plattform zu haben. Auf Ventus oder auch Debitum mache ich die Investitionen ganz schnell mit wenigen Klicks selbst. Das Risiko eines Auto-Invest-Ausrutschers, weil es bspw. einen neuen Kreditanbahner gibt, will ich mir nicht leisten. Das ist ganz im Gegensatz zu Danarupiah auf Income, wo ich Hunderte Privatkredite im Bereich von 20 bis 40 Euro habe, weiche ich nicht von Hand vergeben möchte. Da hilft die Maschine ungemein effizient zu arbeiten.

Jetzt fragt ihr euch sicher, wieso kein 4. kommt - nun das liegt einfach ganz praktisch an der Länge des Beitrages ;-). Die Plattformüberlegungen werden eine kleine Serie. Hier für Teil 1 ging es um Überblick, Problemstellung und den Beginn der Ausführungen. Im kommenden 2. Teil machen wir die 8 Punkte fertig und Teil 3 gehen wir dies mal ganz praktisch für 2 Plattformen durch, um im Macher-Stil konkret zu bleiben und Philosophie in Praxis zu überführen. Insofern: gern gespannt und dran bleiben … jeden Freitag kommt ein neuer Beitrag!

Eure Macher
Alex & Aurum